Montag, 3. April 2006
Ganz normale Fans.
Beim Durchzappen blieb ich bei Focus-TV hängen.
Dort sah ich einen Bericht über Science-Fiction-Fans.
Deren Begeisterung geht so weit, dass sie eigene Filmprojekte gestartet haben, und was für welche!

Eine größere Gruppe Star-Wars-Begeisterter fand sich zusammen und legte mit verschwindend geringem Budget einen 45 minütigen Film auf die Rolle, der eine Handlungslücke in der 6. Episode füllt und dabei seinen Kinovorbildern um nichts nachsteht. Ein paar der Nachwuchskreativen legte digitale Effekte und wirklich eindrucksvolle Kampfszenen dazu, einschließlich Großkampfschiffe und Raumschlachten.
Der Urvater George Lucas duldet ihre Arbeit, aber auf der Mattscheibe oder gar im Kino werden wir diese großartige Arbeit wohl nicht bewundern können. Machen dürfen sie, damit Geld verdienen nicht. Schade eigentlich.

Ähnliche Qualität liefern ein paar Trekkies im nordhessischen Haiger. Mister Spock ist wirklich verdammt nah am Original, wenn da nur der Dialekt nicht wäre.

Eine weitere Gruppe präsentierte Schlachtszenen im Herr der Ringe-Stil von fast epischem Ausmaß, und das mit 2000 Euro Budget und nur einer Handvoll Statisten, wie einer der Fans erzählt.

http://focus.msn.de/magazin/tv

Respekt.
Meiner Meinung nach könnten die Verleiher und Macher der Originale ruhig Rückgrat beweisen und diese Projekte fördern. Zumindest im TV wären die Fans begeistert und die Einschaltquoten höher als bei vielen anderen Machwerken, die einem dort so ins tränende Auge gedrückt werden.

Aber man muss wohl "wirtschaftliche Interessen" wahren, und da werden Innovation und Kreativität den Kürzeren ziehen.
Wie so oft.

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Sonntag, 2. April 2006
Kein normaler Sonntag
Wieder ein Sonntag, wieder allein aufgewacht.

Seit einiger Zeit schon bestimmt das allabendliche Alleinsein nicht mehr meine Gedanken.
Nach etwa einem Jahr kann man von einem erwachsenen 34jährigen ja wohl erwarten, dass er aus dem selbstmitleidverseuchten Sumpf aus Trotz und selbstzerstörerischen Erinnerungen herauskriecht.

Denkste.

Gestern klingelte es ganz unverhofft. Ich schaute zur Uhr und rechnete mit Paketdienst oder Zeugen Jehovas.
Ich öffnete die Tür und da stand sie vor mir. Schön wie eh und je.
"Ich war grad hier und dachte, ich schau mal rein" sagte sie.
Ich war unrasiert und machte alles andere als einen gepflegten Eindruck, genau wie meine Wohnung.
Wie es mir so gehe, fragte sie. Gut. Peinliche Pause.
Kaffee? Danke nein, sie müsste auch gleich weiter und wollte nur Hallo sagen.
Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie man sich in solchen Situationen verhält?
Wir unterhielten uns. Über Dinge, die wir gerade so machen und was so los ist in unseren Leben.

Suchte sie nach Anhaltspunkten für eine neue Frau in meinem Leben?
Ein böser Gedanke: Wollte sie sehen, ob das Revier noch frei ist?
Ich vermied das Thema vollkommen. Nicht, dass es da meinerseits etwas zu berichten gäbe, aber was ich in dem Augenblick am wenigsten gebrauchen konnte war etwas wie "Ich habe jemanden kennengelernt."

Als das Smalltalk-Repertoire aufgebraucht war, stand sie auf und verabschiedete sich.
"Bis bald mal" sagte sie. Als ich sie ansah wurde mir einmal mehr bewusst, wie sehr ich diese Frau geliebt habe. Neun Jahre lang waren wir ein Paar.

Als sie weg war, hatte ich alle Gedanken an das aufrecht Gehen und nach vorne Blicken weggefegt.
Ein Samstag abend, überrollt von einer intensiven Welle der Einsamkeit, Erinnerungen an schönere Zeiten wie unsere Gemeinsamen Reisen.
Das Gefühl, wenn man dem geliebten Menschen bei irgendeiner Tätigkeit zusieht und von dem Anblick hingerissen ist.
Das gemeinsame Lachen über irgendeinen Blödsinn, bis beiden der Bauch wehtut.
Der heftige Streit, bei welchem man die Versöhnung schon absehen kann, weil die Zornesfalte auf der Stirn und das Funkeln in den Augen mich vergessen lässt, worum es eigentlich ging. Weil ich nicht will, dass sie böse auf mich ist.
Diese Wohnung, die wir gemeinsam planten und bauten: Erinnerungen, wohin du auch blickst.

"Hör endlich auf, dich selbst zu bedauern, und mach mal wieder was anständiges, geh mal wieder weg!" sagte meine Schwester vor einiger Zeit zu mir.
Recht hat sie ja. Aber gestern Abend nicht.

Wieder ein Sonntag. Aber ich glaube, heute abend muss ich raus.

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Samstag, 1. April 2006
Verkehrsschilder - Aprilscherz?
Und das bei der seriösen ARD:

Ein Test zum Schilderwald, und das mit Humor.
Seht selbst:

http://spiel.tagesschau.de/quiz/index.php?id=79

"Wer einen Tunnel mit bloßem Auge nicht erkennt, wird ab dem 1. April durch das neue Zeichen 327 auf sie hingewiesen."

...und wer den Tunnel nicht sieht, wird wohl das Schild "mit bloßem Auge" noch viel weniger sehen.

"Obwohl die Bundesregierung klamm ist, wird die Einführung einer Pkw-Maut immer wieder dementiert."

...und wenn was dementiert wird bedeutet das: Die Chancen, dass es eingeführt wird, stehen sehr gut. Weil wir klamm sind, aber das nur ungern zugeben.

"Wer dieses Schild sieht, muss mit Kröten rechnen, die aufgrund sexueller Erregung alle Vorsichtsregeln vergessen und auch viel befahrene Straßen überqueren."

...Geile Frösche sind nicht zu bremsen. Vielleicht können die aber auch einfach nur nicht hoch genug springen, um den Knopf an der Ampel zu drücken.

"Das Zusatzzeichen 006-37 – Krötenwanderung ist offizieller Bestandteil der Straßenverkehrsordnung. Allerdings wird es nur saisonal zur Paarungszeit aufgestellt."

..."Müller und Schulze, sie beide fahren heute in den Wald und prüfen, ob die Kröten schon rollig sind. Wenn ja, stellen sie das Schild auf!"

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Verfassungsbeschwerde gegen Gebühren
http://www.heise.de/newsticker/meldung/71556

Na da bin ich mal gespannt, ob das was wird.
Seit die Öffentlich-Rechtlichen die Gebührenfinger nach den PC-usern ausstrecken, reissen die Diskussionen garnicht mehr ab.

Was diese Gebührenpflicht für den einzelnen bedeutet, scheint vielen noch nicht ganz klar zu sein:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20115/1.html

Demnach muss jeder, der ein Arbeitszimmer geltend macht damit rechnen, dass er den rein beruflich genutzten PC zusätzlich anmelden muss.

Sprich:
Ein Radio und einen Fernseher zahlen, wenn der PC ein rein privater ist.
Oder:
Ein Radio und zwei Fernseher zahlen, wenn der PC im Arbeitszimmer auch zu anderen als privaten Zwecken genutzt wird.

Interessant ist hierbei, wie hoch die Gebühren ansteigen können wenn mehrere PC in der Familie vorhanden sind und alle freiberuflichen Zwecken dienen.

Ein schönes Rechenbeispiel wäre hier die Gegenüberstellung der Steuerrückerstattung für einen Arbeits-PC und dessen Gebührenkosten pro Jahr.

Die Frage nach dem Zweck der Gebühren wird von den ARD beantwortet:

http://www.ard.de/intern/finanzen/gebuehren/-/id=55264/nid=55264/did=68836/1cdrnds/index.html

Allein die ersten beiden Absätze sind eine Frechheit.

[...]Die Gebühren stellen allerdings kein Entgelt für die Programmangebote oder gar die Nutzung bestimmter Programme dar.[...]

Ok, man bezahlt nicht für die Angebote, sondern man finanziert die Anstalten. Aha.
Ein Witz, von was werden dann bittschön die Gagen für Gottschalk und Konsorten bezahlt?
Sagt bitte nicht durch die Werbung...
Und wenn doch, für was brauchen die ÖR dann 7 Milliarden Euro im Jahr?

Dass man nicht für das Angebot zahlt, wird einem deutlich, vergleicht man das Online-Angebot der ÖR mit deren entsprechenden Fernsehprogrammen.

Aber immerhin darf man dann billiger surfen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22368/1.html

Na wenn das kein Aprilscherz ist...

Wahrscheinlich wird die Verfassungsbeschwerde an irgendeinem juristischen Detail scheitern.

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Normale Dominanz
Dominanz liegt dir im Blut, das bekomme ich jeden Tag zu spüren.
Der Blick in deinen grünen Augen fasziniert mich, schon immer, seit wir uns kennen.
Deine grünen Augen passen hervorragend zu deinen dunklen Haaren, eine Kombination welche auf mich einfach elektrisierend schön wirkt.
Wehe, wenn das Essen nicht pünktlich fertig ist. Ob ich eine Autopanne hatte oder im Supermarkt die Schlange besonders lang war, interessiert dich nicht im geringsten.
Du beschwerst dich sofort.
Ich gebe mir alle Mühe, deinen Ansprüchen und Launen gerecht zu werden. Wehe wenn ich das nicht schaffe!
Wenn du spät abends noch einmal weggehst, erfahre ich niemals, wohin du gehst. Aber dir die Tür öffnen, das muss ich, als Kavalier. Solche Dinge verlangst du. Ohne Abschiedsgruß gehst du.

Dein Spiel hinterlässt Spuren an mir, aber ich habe mich daran gewöhnt.
Zu jeder Zeit muss ich dazu bereit sein, du kannst sehr überzeugend sein, wenn es nicht nach deinem Kopf geht.
Und das ist schon fast alles, was wir gemeinsam tun.
Wie im Übrigen dein Leben aussieht, weiß ich eigentlich kaum, bisher hast du es nicht für nötig gehalten, mich darüber in Kenntnis zu setzen.
Wenn du mal zwei Tage weg bist, denke ich schon manchmal darüber nach, was du wohl gerade machst.
Wenn du dann zurückkommst, tust du so, als wäre nichts gewesen; du zeigst mir sehr deutlich, dass du nicht gewillt bist, mir auch nur eine einzige Frage zu beantworten.

Die Hausarbeit überlässt du mir. Das aber war mir von Anfang an klar, ich habe es ja nicht anders gewollt.
Du beobachtest mich dabei, das ist alles, so als hätte ich es verdient.
Einmal kamst du in strömendem Regen nach Hause und gingst schnurstracks durch die frisch geputzte Wohnung. Als ich dann erneut den Boden wischte, war da nicht ein Blitzen in deinen Augen und die leise Andeutung eines Lächelns?
Wenn du dich mal vollkommen daneben benimmst, scheint es mir so, als würdest du jede meiner Reaktionen genau beobachten. Es macht dir offensichtlich Spaß.

Seit letzter Woche denke ich noch öfter über dich nach. Du gingst noch einmal weg, und ich sah dir heimlich nach.
Da sah ich ihn zum ersten mal.
Er sieht wirklich gut aus, wirkt sehr elegant und ist groß. Nach einer kurzen Begrüßung seid ihr um die Ecke in Richtung Park und aus meinem Blickfeld verschwunden. Du kamst an diesem Tag erst spät in der Nacht nach Hause.

Nun, was soll ich mir darüber Gedanken machen? Zwischen uns wird sich dadurch nicht viel ändern, ich bin damit zufrieden, wie es ist.
Es liegt nicht in meiner Macht, daran etwas zu ändern, du willst auch deinen Spaß haben.
Und wenn ich mich beschweren würde, wäre es dir sowieso egal.

Es sei dir von ganzem Herzen gegönnt.

Schließlich bist du eine echte Schönheit unter den Perserkatzen, und er ist wahrlich ein Prachtexemplar von Kater.

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